Bundesgymnasium und Realgymnasium Erlgasse 1120 Wien, Erlgasse 32-34, 01/813 91 82 – 0
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Peripherie (er)leben … eine Projektwoche aus GWK im Südburgenland

Eine erste Annäherung an den Begriff „Peripherie“ fand bereits am Montag, dem 8. Oktober in Wien statt – die SchülerInnen der 6A machten sich mit ihren betreuenden StudentInnen auf den Weg, um Peripheres innerhalb er Stadt zu entdecken – dabei galt als peripher vorerst eine räumliche Dimension, die Randzone, welche im Gegensatz zu einem Zentrum steht.
Mögliche erwartete Assoziationen mit der Peripherie waren schlechte Erreichbarkeit/Infrastruktur, geringere (wirtschaftliche) Aktivität, gewisse sozio-ökonomische Merkmale.
Am Dienstag fuhren 27 SchülerInnen, ihre Lehrerinnen und 6 Studierende des Fachs GWK schließlich ins Südburgenland – genau nach Hagensdorf im Bezirk Güssing. Hagensdorf ist Teil der Gemeinde Heiligenbrunn und hat nur knapp über 200 Einwohner, aber ein Hotel Schwabenhof, das für den Rest der Woche unser Ausgangspunkt war.
Nach einer Spurensuche im Ort waren rasch die Themen der einzelnen Gruppen für die Woche gefunden – verschiedene Hypothesen zum Begriff Peripherie wurden gesammelt und notiert. Anschließend ging es darum, diese Hypothesen genauer zu beleuchten und zu verifizieren oder eben zu falsifizieren.
Ein Thema war die Sicherheit in Bezug auf die Versorgung im Notfall (Gesundheit), aber auch Sicherheit vor Kriminalität – es sollte untersucht werden, ob die Menschen in der Peripherie sicherer leben als die Stadtbevölkerung. Eine zweite Gruppe beschäftigte sich vorrangig mit der Versorgung mit Lebensmitteln – aufgrund der abgeschiedenen Lage des Ortes bestand die Annahme, dass viel Menschen zu Selbstversorgung tendieren würden, bzw. dass Tausch eine wichtige Rolle spielen würde. Eine weitere Gruppe untersuchte die Gründe für die starke Abwanderung junger Menschen und vermutete vor allem einen Mangel an qualifizierten Arbeitsplätzen als Grund dafür. Auch das hohe Durchschnittsalter der Bevölkerung war Thema einer Untersuchung. Die Gruppe stellte sich natürlich auch die Frage, wie man junge Menschen wohl zurück in die Peripherie holen könnte. Schließlich wurden auch noch die Freizeitaktivitäten der Jugendlichen und die Sozialkontakte der Bevölkerung an sich unter die Lupe genommen. Dabei wurde das Freizeitangebot der Gemeinde durchleuchtet, verschieden Vereine wurden aufgespürt, man kam auch zu dem Schluss, dass viele Aktivitäten von der individuellen Mobilität abhängig sind, dass also ein PKW oft von zentraler Bedeutung ist.
Insgesamt hatten wir nicht nur traumhaftes Spätsommerwetter und viel Spaß, sondern wir machten auch viele spannende und wertvolle Erfahrungen in Bezug auf einen peripheren Raum in Österreich, der eigentlich nur zwei Autostunden von Wien entfernt liegt und doch sehr abgeschieden wirkt.