Am 13. Juni besuchte die 7B gemeinsam mit Frau Professor Valentini das Planspiel der Arbeiterkammer zum Thema Sozialstaat und erfuhr dort mehr über die Wichtigkeit der Vertretung der Arbeitnehmerrechte.
Begonnen wurde mit einer kurzen Einführung in den Alltag der Arbeiter im 19. Jahrhundert, deren Lebensbedingungen heute unvorstellbar sind: 12 Stunden Arbeit, kaum genug zu essen, und in vielen Fällen kein Dach über dem Kopf, oder bestenfalls eines, das sie sich mit dutzenden Anderen teilen mussten – Umstände, über die Victor Adler, späterer Gründer der SPÖ, trotz Verbot berichtete.
Um uns besser in ihre Lage hineinversetzen zu können, wurden wir in „Arbeiterfamilien“ eingeteilt, mussten hoffen, durch Glück einen Job zu bekommen, um über die Runden zu kommen und haben schnell begriffen – man kann nicht sparen, wenn man nicht einmal genug Geld für das tägliche Brot hat. Nachdem mehrere Familien obdachlos und krank wurden, war klar: So geht es nicht weiter. Es wurde gestreikt, die Demokratie und Rechte eingeführt, die die Arbeitnehmer vor Ausbeutung schützen. Sobald Arbeitslosengeld, Krankenversicherung und Lohnverhandlungen möglich waren, ging es allen deutlich besser.
Doch sogar im Spiel fiel uns auf: Das alles braucht ganz schön viel Mut. Denn wer streikt, verzichtet auf das ohnehin knappe Geld, wenn auch nur für kurze Zeit. Absichtlich wurden einige Personen vom Arbeitgeber schlecht behandelt, um sie verzweifelt zu machen und daran zu hindern, beim Streik mitzumachen; andere, die besonders laut kämpften, wurden dafür hart bestraft.
Letztendlich ist es uns gelungen, die Gerechtigkeit hat gesiegt – würden wir das auch schaffen, wenn wir tatsächlich um unser Überleben fürchten müssten? Es ist wohl das einzig Angebrachte, dankbar dafür zu sein, dass das schon jemand für uns getan hat, und zu verstehen, wieso es so wichtig ist, auch weiterhin zusammenzuhalten.
Magdalena Savić, 7B