Im Wahlpflichtfach für Bildnerische Erziehung haben wir den Luxus, auch ausgedehntere Ausflüge in die Kunstwelt unternehmen zu können und tiefer in die Materie einzutauchen. Zuletzt waren wir am Rundgang der Akademie der Bildenden Künste im Semperdepot, wo StudentInnen der Akademie jedes Jahr ihre Abschlussarbeiten präsentieren.
Marlene Haderer
Auch dieses Jahr haben sich wieder mehrere ArchitektInnenteams der Erlgasse auf den Weg ins Architekturzentrum Wien begeben, um dort Ideen zu entwickeln, wie wir uns die Stadt, in der wir leben wollen, eigentlich vorstellen, welche Erwartungen und Wünsche wir haben an unsere Stadt und unser Zusammenleben hier.
„Happiness runs“ ist der Titel der Ausstellung von Polly Apfelbaum im Belvedere21, und meint so viel wie: das Glück steht nie still, „it runs in a circle“. Kaum ist man kurz glücklich, läuft das Glück schon wieder weiter und ist weg, bis es dann wieder einmal vorbei kommt.
Das Leben ist ja oft nicht einfach, um nicht zu sagen schwer. Manchmal ist es aber dafür auch besonders schön, und man wird sogar unverhofft beschenkt mit einem besonders guten Tag. So geschehen unlängst, an einem Novembertag, als wir loszogen um die Ausstellung von Claude Monet in der Albertina zu besuchen.
Als Abschluss unserer Auseinandersetzung mit Architektur im BE Unterricht haben wir unlängst die Schule verlassen und uns – angeleitet von StadtforscherInnen des Architekturzentrums Wien – auf das Areal der neuen Wiener Wirtschaftsuniversität und seiner Umgebung begeben.
Wir hier in der Erlgasse sind ja grundsätzlich durchaus leistungsorientiert und vor allem für diverse Höchstleistungen bekannt, aber wir haben auch kubanische Anteile in uns, heißt: wir verstehen auch zu feiern, wenn es passt. Und wenn wir dann feiern, feiern wir ordentlich und gewissenhaft. So geschehen zur Eröffnung der Poolbar am Dach unseres Schulgebäudes, ein Architekturprojekt der siebten Klassen, und ich möchte dazu etwas ausholen und eine kleine Geschichte erzählen:
Wir, die es schon gewohnt sind, mit unseren Handys jeden Tag unendlich viele Fotos machen zu können und diese Fotos auch sofort anschauen zu können, haben schon vergessen, was für eine Aufregung und Sensation die Fotografie ursprünglich bedeutet hat, und welche komplizierten chemischen Vorgänge und sensiblen Prozesse hinter jeder Fotografie stecken.
Am 11. Juni haben wir die Schule verlassen, um die Stadt unsicher zu machen und – nachdem uns das noch nicht genug war – auch gleich noch unsere eigene Stadt gebaut. Im Rahmen eines Workshops im Architekturzentrum Wien (MQ) haben wir die Geschichte von Stadtentwicklung erforscht, Stadtstrukturen von einst und heute verglichen und uns gefragt, welche Funktionen eine Stadt überhaupt erfüllen muss.
Auch diesen Frühling haben wir wieder dazu benutzt, uns im BE-Unterricht ausgiebig diesem Aufblühen, Werden und Vergehen zu widmen. Sind wir doch selbst auch nur Früchtchen und Blumen mit begrenzter Lebenszeit, und vergessen nur allzu gerne, dass auch wir, und alles was wir lieben, vergehen. Umso wichtiger also, sich immer wieder daran zu erinnern, und sich zu fragen, ob man denn so lebt wie man leben möchte, sich darauf konzentriert was einem wichtig ist, und ob man überhaupt noch lebendig ist.