Bundesgymnasium und Realgymnasium Erlgasse 1120 Wien, Erlgasse 32-34, 01/813 91 82 – 0
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Die 7B und die Kunst der Bühnenbilder

Goethes „Faust – Der Tragödie erster Teil“ ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur und ebenfalls eines, das in der persönlichen Bibliothek einfach nicht fehlen darf, und so kam es, dass auch wir uns im Zusammenhang mit der Weimarer Klassik dieses besorgen durften.
Nachdem wir „Faust“ im Unterricht gelesen hatten, folgte dann die Aufgabe von Herrn Professor Neubauer, sich in die Rolle eines Bühnenbildners zu versetzen und aus einem Schuhkarton ein Bühnenbild für eine selbst gewählte Szene zu entwerfen. Der Kreativität wurden keine Grenzen gesetzt und so entstanden folgende Inszenierungen:

Prolog im Himmel:
Im Himmel schließt Mephisto eine Wette mit Gott ab: Der Herr glaubt an das Gute in den Menschen und ist überzeugt, dass sie nichts vom rechten Weg abbringen könnte, nicht einmal den zweifelnden Doktor Heinrich Faust. Der Teufel stimmt dieser Aussage nicht zu und macht es sich zur Aufgabe, Faust auf Abwege zu führen.

Studierzimmer:
Faust lässt sich auf einen Pakt mit dem Teufel ein: Mephisto wird zu Fausts Diener, der ihm all seine Wünsche erfüllt. Im Gegenzug verlangt er nach der Seele von Doktor Faust, wenn es ihm gelingen sollte, Faust dazu zu bringen, einen glücklichen Augenblich festhalten zu wollen.

Auerbachs Keller in Leipzig:
Mephistos erster Versuch Faust glücklich zu machen, ist mit Hilfe von Alkohol: Er führt ihn in Auerbachs Keller, um zu demonstrieren, wie leicht es ist, das Leben zu genießen. In Gesellschaft von Studenten zaubert Mephisto verschiedene Weinsorten auf den Tisch, ganz zur Freude jener Gesellen. Doch als sich der Wein plötzlich in Feuer verwandelt, sind die Studenten verärgert und wollen Mephisto attackieren, dieser aber wendet erneut Zauberei an, um fliehen zu können.

Hexenküche:
Anschließend führt Mephisto Faust in eine Hexenküche. Dort gibt der Teufel dem Doktor einen Zaubertrank, welcher ihn verjüngt und ihm jede Frau schön und begehrenswert erscheinen lässt.

Straße:
Auf der Straße begegnet Faust dem jungen Gretchen. Er ist verzückt von dem Mädchen und verlangt von Mephisto, Gretchen zu seiner Geliebten zu machen.

Abend:
In Gretchens Abwesenheit verschaffen sich Mephisto und Faust Zutritt zu Gretchens Zimmer und hinterlassen ihr dort ein Geschenk. Als das Mädchen zurückkehrt, findet sie kostbaren Schmuck in ihrem Schrank.

Am Brunnen:
Gretchen und Lieschen treffen sich am Brunnen, um dort Neuigkeiten auszutauschen. So erfährt Gretchen, dass Bärbelchen, eine weitere Freundin, von einem Mann ein Kind erwartet, der sie durch kleine Geschenke für sich gewinnen konnte. Lieschen ist voller Schadenfreude, und Gretchen wird sich ihrer Sünden bewusst.

Valentins Tod:
Gretchens Bruder Valentin weiß, dass seine Schwester ihre Unschuld verloren hat, und will sich an Faust rächen. Vor dem Haus der Geschwister lauert Valentin Mephisto und Faust auf. Es kommt zu einem Duell, jedoch ist Faust mit dem Teufel an seiner Seite klar im Vorteil. Mephisto lässt Valentins Arm erlahmen und gibt Faust das Kommando zuzustechen. Danach fliehen der Doktor und der Teufel aus der Stadt.

Kerker:
Faust erfährt, dass Gretchen zum Tode verurteilt wurde, nachdem sie in ihrer Verzweiflung ihr Kind umgebracht hat. Faust möchte seine Geliebte, die im Kerker auf ihre Hinrichtung wartet, retten und versucht sie zu überzeugen, mit ihm zu fliehen. Sie weigert sich jedoch aus Angst, noch weiter ins Verderben zu geraten. Gretchen wendet sich Gott zu und wird von ihren Sünden erlöst. Faust und Mephisto fliehen.

Egal, ob Faust in New York, im McDonald’s, als japanische oder moderne Version – jede/r der Schülerinnen und Schüler hatte eine ganz eigene Vorstellung von Goethes „Faust“ und schaffte es erfolgreich, diese Idee umzusetzen. Am Ende gab es 26 einzigartige Bühnenbilder, worauf Herr Professor Neubauer nur sagen konnte; „Ich bin froh, dass das kein Wettbewerb ist.“

Sarah-Jessica Finker, 7B